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Dami Charf > 36 Fragen, die zu Liebe führen

36 Fragen, die zu Liebe führen

24.07.2018 | 6 Kommentare

Kann man Liebe „herstellen“?

36 Fragen, die zu Liebe führen

Eine interessante Frage, die oftmals emotional mit unseren romantischen Vorstellungen kollidiert.

  • Ist Liebe nicht etwas, das uns „passiert“?
  • Ist Liebe nicht eine Kraft, die wir gar nicht „kontrollieren“ können, etwas das kommt und manchmal auch einfach wieder geht? Sogar gegen unseren Willen?

Liebe ist ein Mysterium und Menschen beschäftigen sich mit der Liebe seit Menschengedenken.

Schon Plato (427 – 348 od. 347 v. Chr.) hat über die Liebe philosophiert:

„Der Liebende blickt in einen Spiegel, in dem er sein Selbst entdeckt“

Liebe spielt auf allen spirituellen Wegen eine Rolle und sie hat auch in unserem alltäglichen Leben einen hohen Stellenwert. Sie bewegt uns, sie schüttelt uns und sie hat eine Kraft wie fast nichts anderes in unserem Leben.

Wenn wir in unserem Alltag von Liebesbeziehung sprechen, meinen wir meist unsere Partnerschaft. Dabei sollte Liebe auch in Freundschaften, in unserer Beziehung zur Erde, in Beziehung zu uns selbst eine Rolle spielen…

Es ist also kein Wunder, dass Menschen und auch die Forschung sich so intensiv mit dem Thema Liebe beschäftigt und eben auch damit, warum wir uns ver-lieben.

Was löst dieses unbeschreibliche Gefühl aus?

Auch zum verlieben hatte Plato schon eine Meinung:

„Liebe, eine schwere Geisteskrankheit“

Tatsächlich weiß man heute, dass der Zustand des verliebt-seins einem starken Kokaintrip gleicht –  man ist tatsächlich nicht mehr so ganz zurechnungsfähig 🙂

„sich verlieben“ – Zufall oder doch beeinflussbar?

Ist der Prozess des Verliebens beeinflussbar oder ist er tatsächlich etwas, das einfach „über uns kommt“ und völlig zufällig ist?

Dieser Frage widmete sich der Forscher Dr. Arthur Arons und entwickelte dazu eine spannende Studie. Er setze die Probanden der Studie zu zweit zusammen (ein Mann und eine Frau) und ließ sie gemeinsam 36 Fragen beantworten. Jeder musste einmal antworten und einmal dem/der anderen zuhören. Am Ende sollten die Probanden sich eine längere Zeit schweigend in die Augen schauen.

Danach verfolgte man und erfragte, wie sehr die Probanden ihre Mitprobandin mochten (und umgekehrt) und kam zu erstaunlichen Ergebnissen. Einige der Probanden hatten sich tatsächlich verliebt und quasi alle Teilnehmer der Studie fanden ihr Gegenüber außergewöhnlich sympathisch.

Unter dem Video findest du die 36 Fragen.

Es lohnt sich übrigens, falls du in Beziehung bist (oder sein möchtest), die Fragen auch mit einem Partner (oder interessanten Menschen) einmal selbst durchzugehen.

Du wirst merken, dass die Fragen in jedem Set immer intimer und näher werden.

Genau dies ist das Geheimnis von Liebe und Verliebtheit

 Wie sehr trauen wir uns, uns jemandem zu zeigen? Wie verletzlich darf dich sein – bzw. wie viel Mut habe ich, mich selbst verletzlich zu zeigen?

Darin liegt unsere größte Angst: uns verletzlich zu zeigen und darüber berührbar zu werden!

Doch im Normalfall führt genau diese Verletzlichkeit eines Menschen dazu, dass wir uns berührt fühlen und uns ebenfalls trauen, uns mehr zu zeigen.

Zwischen Menschen, die sich noch nicht gut kennen führt dies zu einer Vertiefung der Verbindung. Zwischen Menschen, die bereits eine Beziehung miteinander haben, führt dies zu mehr Nähe, Intimität und letztlich zu mehr Liebe!

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36 Fragen, die zu Liebe führen

Die beiden Teilnehmer lesen abwechselnd eine Frage vor, beantworten sie selbst und lassen dann den Gegenüber auf dieselbe Frage antworten (Keine Diskussionen, nur Anteilnahme)

Set 1

  1. Wenn du auswählen könntest wen immer du auf Welt wolltest, wen würdest du zum Abendessen einladen?
  2. Würdest du gerne berühmt sein? In welcher Weise oder warum vielleicht auch nicht?
  3. Bevor du einen Telefonanruf tätigst, überlegst du manchmal vorher, was du sagen willst? Warum?
  4. Was wäre ein perfekter Tag für dich?
  5. Wann hast du das letzte Mal gesungen? Für dich alleine oder für jemanden?
  6. Wenn es möglich für dich wäre 90 Jahre alt zu werden und du könntest entweder den Körper oder den Verstand/Geist eines 30 Jährigen für die letzten 60 Jahre deines Lebens behalten: Was würdest du wählen?
  7. Hast du eine heimliche Ahnung darüber, wie du sterben wirst?
  8. Nenne 3 Dinge, von denen du denkst, dass du und dein Partner/deine Partnerin gemeinsam haben.
  9. Für was in deinem Leben bist du am dankbarsten?
  10. Wenn du irgendetwas davon ändern könntest, wie du erzogen/aufgewachsen bist, was wäre das?
  11. Nimm dir 4 min, um deinem Partner/deiner Partnerin deine Lebensgeschichte mit so viel Details wie möglich zu erzählen.
  12. Wenn du morgen früh aufwachen würdest und du könntest dir aussuchen, welche Qualität oder Fähigkeit du plötzlich dazu bekommen hättest, was wäre das?

Set 2

  1. Wenn du eine Kristallkugel über dein Leben, über dich, deine Zukunft oder was immer du wissen möchtest befragen könntest. Was würdest du wissen wollen?
  2. Gibt es irgendetwas von dem du schon lange träumst es zu tun? Warum hast du es noch nicht getan?
  3. Was ist dein größter Erfolg, das größte, das du bisher geschafft hast, in deinem Leben?
  4. Was wertschätzt du am meisten in einer Freundschaft?
  5. Was ist deine kostbarste Erinnerung?
  6. Was ist deine schrecklichste Erinnerung?
  7. Wenn du wüsstest, dass du in einem Jahr plötzlich sterben wirst. Würdest du etwas in deinem Leben ändern? Warum?
  8. Was bedeutet Freundschaft für dich?
  9. Welche Rolle spielen Liebe und Zuneigung für dich in deinem Leben?
  10. Sagt abwechselnd jeweils eine Eigenschaft eures Partners/eurer Partnerin, die ihr als positiv empfindet. Teilt euch mindestens 5 Eigenschaften mit.
  11. Wie nah und warmherzig ist deine Familie? Denkst du, dass deine Kindheit glücklicher war, als die der meisten Menschen?
  12. Wie siehst du dein Verhältnis mit deiner Mutter?

Set 3

  1. Macht jeder 3 wahre „wir“ Feststellungen. Zum Beispiel: “Wir sind beide hier zusammen im Raum und fühlen…“
  2. Vervollständige diesen Satz: “Ich wünschte, ich hätte jemanden, mit dem/der ich… teilen könnte.“
  3. Wenn du eine enge Freundin/ein enger Freund mit deinem Partner/deiner Partnerin werden würdest, was wäre wichtig für sie/ihn unbedingt zu wissen.
  4. Sag deinem Partner/deiner Partnerin was du an ihr/ihm magst. Bitte sei sehr ehrlich uns sag Dinge, die du sonst vielleicht nicht zu jemandem sagen würdest, den/die du gerade erst kennengelernt hast.
  5. Erzähle deinem Partner/deiner Partnerin einen peinlichen oder beschämenden Moment in deinem Leben
  6. Wann hast du das letzte Mal geweint, wenn eine andere Person dabei war? Wann das letzte Mal für dich selbst?
  7. Sag deiner Partnerin/deinem Partner etwas, was du bereits magst.
  8. Was, falls das möglich ist, ist definitiv zu ernst, als dass du darüber scherzen könntest?
  9. Wenn du heute Abend sterben würdest, ohne die Möglichkeit noch mit irgendjemandem zu kommunizieren, was würdest du am meisten bereuen nicht gesagt zu haben? Warum hast du es bisher nicht gesagt?
  10. Dein Haus oder deine Wohnung fängt Feuer und nachdem du deine Liebsten und deine Haustiere gerettet hast, hast du noch die Chance eine Sache vor dem Feuer zu retten. Was würdest du wählen? Warum?
  11. Von allen Menschen deiner Familie, wessen Tod fändest du am meisten verstörend? Warum?
  12. Teile ein persönliches Problem mit deiner Partnerin/deinem Partner und bitte um Rat, wie sie/er das Problem handhaben würde. Bitte deinen Partner/deine Partnerin ebenfalls dir zu spiegeln, wie du dich mit dem Problem zu fühlen scheinst.

Wenn du möchtest, dann schaue nun zum Ende deiner Partnerin/deinem Partner einen langen Augenblick in die Augen. Am besten ist eine Zeit von über 3 Minuten, wenn ihr das Experiment wirklich machen wollt.

Gebt euch zum Ende beide Hände und bedankt euch beieinander und schaut, was passiert.

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6 Kommentare

  1. Dami das war wieder sehr aufschlussreich. Ich weiß das gerade damit in der Therapie gearbeitet wird damit der Patient sich dem Therapeuten öffnet, aber ich sehe darin ein “ grausames Spiel mit den Gefühlen des Patienten“ ich glaube sogar dass das eine Heilung verhindert, oder sogar ein Misstrauensschema erweitert.

    Antworten
    • Hallo Petra, damit sollte auch in Therapie nicht „gearbeitet“ werden. Im besten Fall besteht eine Therapie aus einem Prozess und das Vertrauen in den Therapeuten/die THerapeutin wächst langsam im Klienten heran. Immer wenn man etwas benutzt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, zerstört man damit eher Beziehung als dasss man sie aufbaut. Auch in Therapie. Herzliche Grüße, Dami

      Antworten
    • Hallo Dami ,
      Liebe ist kein Spiel.Das sollte man nicht einfach so ausprobieren und mit experimentieren.

      Antworten
      • Hallo Angelina, es geht bei dem Artikel nicht darum mit Liebe zu spielen, sondern zu verstehen, dass Liebe aus Nähe entsteht und wie wir diese Nähe herstellen können. Auch bewusst innerhalb einer Beziehung, aber auch mit anderen Menschen – einfach, weil uns das gut tut Menschen auch nah zu sein – auf viele unterschiedliche Arten und Weisen.
        Herzliche Grüße, Dami

        Antworten
  2. Bezüglich dem Thema Liebe in 36 Fragen empfehle ich euch die Webseite http://www.liebe-in-36-fragen.de – hier ist genau erklärt, wie das „Interview“ zwischen den beiden abzulaufen hat.
    Und die Fragen sind super übersichtlich dort, ohne viel schnick schnack 🙂
    Viel Spaß und Erfolg beim Selbstversuch mit den 36 Fragen zum Verlieben.

    Antworten
  3. Diese Fragen, bzw. Fragen allgemein, helfen eine Person besser zu verstehen und zeigen natürlich auch, dass man wirkliches Interesse an der Person hat. Also unabhängig von verlieben oder nicht, sind Fragen ganz einfach gut, um eine persönliche Beziehung herzustellen.
    Und dann nehme ich Fragen auch ganz gerne, um ein Gespräch wieder etwas spannender zu gestalten – man glaubt kaum, welche Dinge man mit scheinbar relativ simplen Fragen erfährt.

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