Die Gnade des “ Nicht-Funktionierens“
Das hört sich vielleicht ein bisschen komisch an, aber viele von uns funktionieren nicht so, wie sie denken, dass sie das sollten. Irgendwas läuft nicht rund. Beim Job, bei der Beziehung, bei sich selbst – wir haben einfach das Gefühl, wir funktionieren irgendwie nicht so recht.
Der Unterschied zwischen Funktionieren und Lebendigkeit
Ich glaube, diese Gesellschaft, in der wir leben, versteht nicht, dass Funktionieren nichts mit Lebendigkeit zu tun hat. Lebendigkeit ist, in meinem Körper zu wohnen. Mit mir selbst sein zu können und mich mit Menschen verbunden fühlen zu können. Meine Liebe und Freude spüren zu können und in dieses Leben gehen zu können. Funktionieren ist: Ich kann Sport machen, ich mache meine Arbeit, ich treffe meine Freunde, ich schaffe den Haushalt, versorge die Kinder – aber eigentlich bin ich nie richtig da.
Ist mein Leben noch okay?
Funktionieren und Lebendigkeit sind zwei ganz unterschiedliche Zustände. Viele von uns sind irgendwo dazwischen. Wenn nun Sand ins Getriebe kommt und wir merken, wir funktionieren nicht mehr richtig, dann fangen wir mit den Fragen in unserem Leben an. Ist mein Leben okay? Was stimmt hier nicht? Wir fangen an, die Dinge mehr zu hinterfragen und entdecken, dass die Welt hinter den Kulissen anders aussieht.
Den Schritt hinter den eigenen Vorhang wagen
Wir sind normalerweise so im Außen orientiert und haben unsere Aufmerksamkeit auf alles Mögliche nur nicht auf unser Inneres gerichtet. Menschen fangen oft an, nach Innen zu horchen, wenn etwas nicht mehr funktioniert. Deswegen ist es eine Gnade, wenn Dinge nicht mehr funktionieren. Nur dann folgt der Blick hinter den eigenen Vorhang. Dort wartet nochmal eine ganz andere Qualität von Leben. Sei deshalb nicht traurig, wenn etwas nicht funktioniert. Nimm es als Weckruf vom Leben, dass es etwas zu lernen gibt und du womöglich den Weg zu einer anderer Qualität des Seins findest.